Thüringer Allgemeine, 10.04.2014

Erfurt. Die Galerie Rothamel in Erfurt zeigt vom 15. April bis 1. Juni die Ausstellung "Metropolis of Tomorrow" vom Künstler Thitz.

"Tüten und Acryl auf Leinwand", so beschreibt Thitz die materielle Struktur seiner Gemälde. Anschauliche, greifbare, unmittelbare Zeugnisse einer vor Vitalität dampfenden Welt. "Wer Großstädte wirklich malen will, darf nicht eine ausgedachte Stadt darstellen, sondern muss versuchen, das empfundene Erlebnis an sich zu malen, mit allen Geräuschen, Krach, Staub und Gerüchen. In eine Sekunde Stadt passt unendlich viel Information - diese Stadt meine ich, das sind meine inneren Bilder" postulierte Thitz einmal.

Nun entwirft Thitz eine urbane Utopie: die Stadt von morgen. Es ist lebendig wie immer, aber inzwischen scheint die Luft sauberer, der Geräuschpegel moderater und die Gefahr eines Farb-Überfalls durch irre Rabauken hinter der nächsten grellbunten Ecke hat nachgelassen. Statt hypertrophierter Darstellung des real existierenden städtischen Chaos' schafft Thitz Gegenentwürfe. Städtische Utopien sind es neuerdings, Visionen eines heiteren Lebens.

Seine zahlreichen Sammler und Fans waren dem Künstler stets dankbar dafür, dass er der Kunst die Gewichte abnahm, mit der Generationen von Kunsthistorikern und überernsten Interpreten sie beschwerten. Dafür, dass er ihnen die Deutungshoheit zurückgab, dass seine Werke keiner stirnrunzelnden Erklärung bedürfen.

Parallel zur laufenden Ausstellung in der Galerie eröffnet Thitz am 23. Mai um 17 Uhr im Stadtmuseum Erfurt seine Tüten-Installation "Bag 2 Art".

Zum Künstlerempfang im Rahmen der Nacht der Museen lädt Thitz am 23. Mai um 21 Uhr in die Galerie ein.