Jörg Ernert

Jörg Errnert ist der Jazzer unter den Künstlern der neuen Leipziger Schule, ein malerischer Freigeist. Er vermeidet den dominanten Diskurs und schafft seine eigenen Welten.

Ernerts bevorzugtes Interesse gilt der Frage, wie weit Abstraktion gehen kann, wenn der Gegenstand noch erkennbar bleiben soll, auf welche Weise Reduktion das Bild bereichert. Seine Serien „Scenografia“ und „Serenissima“ beantworten das im Bezug auf die Genres der Interieurmalerei und der Vedutenmalerei tiefgreifend. Die „Nachbilder“ rollen das Thema noch umfassender auf. Sie analysieren ein Phänomen, das schon Rubens, Rembrandt oder Tizian faszinierte: Kunstwerke wirken am lebendigsten, wenn sie dem Auge nur ein optisches Gerüst liefern, welches vom Gedächtnis komplettiert wird – und zwar nicht nur mit visuellen Erinnerungen, sondern auch mit Geruch, Geschmack, Empfindungen und Assoziationen aller Art.

Seit 2012 bekleidet Jörg Ernert eine Professur für Malerei, Zeichnung und Komposition an der HGB Leipzig.