Abendland
Harald Reiner Gratz

Abendland
15. Mai 2020 - 11. Juli 2020
Erfurt


Zur Veranstaltung mit dem Künstler laden wir Sie und Ihre Freunde zu gegebener Zeit herzlich ein. Die Ausstellung kann ab 15. Mai besucht werden.


Das Abendland ist kein Schiff, sondern eine kulturelle Insel. Sie wird überspült, geht aber nicht unter. Antike, Christentum, Mittelalter, Aufklärung – angeschwemmt, weggeschwemmt. Nach der Welle der Moderne kam rote, braune und grüne Brühe. Neue Schichten. Immer wieder schaut ein Stückchen Land heraus, und obendrauf hocken Geister. Dann die nächste Welle. In Sichtweite andere Inseln, die mit jeder Flut näher rücken.

Wenn Harald Gratz das Abendland beschreibt, ist er ein begnadeter und kenntnisreicher Erzähler, der nicht Worte, sondern Malerei benutzt. Er formt sie zu Parabeln, Metaphern, Kopfkino. Gratz studierte in den Achtzigern an der Hallenser Burg und der Dresdner Hochschule, später lebte er in Rom und New York. Moderne und Nachmoderne bestimmen seine künstlerische Sprache: die Fauves, die Expressionisten, David Hockney. Seine Peinture ist opulent, teils schwungvoll, oft vibrierend; die Farben liegen in kostbaren Schichten funkelnd auf den Leinwänden. Das Altmeisterliche beherrscht er virtuos und läßt es immer wieder aufblitzen. In der Regel vermeidet er es, wie ein glänzender Artist, der als Clown verkleidet spektakuläre Stürze hinlegt.



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