Close to Heaven
Nguyen Xuan Huy

Close to Heaven
18. März 2022 - 28. April 2022
Frankfurt


Kann und darf Kunst politisch sein? Dafür gibt es viele überzeugende Beispiele, von Cranach über Goya bis in die Gegenwart. Zuweilen ist Kunst geradezu prophetisch: Vieles von dem, was wir heute erleben müssen, ist in der Malerei von Nguyen Xuan Huy vorweggenommen.

Die Werke von Nguyen Xuan Huy bauen Brücken aus dem 21. ins 19. Jahrhundert. Sie reagieren auf die visuellen Muster der Gegenwart und besitzen zugleich die Meisterschaft der klassischen europäischen Malerei. Nguyens Kunst greift aktuelle Themen auf und formuliert eindringliche Parabeln von außerordentlicher Tiefe, Komplexität und Virtuosität.

Wie kommt es, dass ein 1976 in Vietnam geborener Künstler sich in der europäischen Kunst bewegt wie ein Fisch im Wasser? Schon als Kind stieß Huy auf französische Kunstbände aus der Indochina-Zeit und versuchte sich an Kopien nach Géricault, Delacroix und Boucher. Bald zeichnete er anatomische Schnellskizzen, Porträts und Perspektiven.

Siebzehnjährig kam der junge Mann nach Deutschland, lernte binnen anderthalb Jahren die Sprache, holte das Abi nach und studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle sowie der Ecole des Beaux-Arts in Bordeaux.

Seine ersten großen Werke setzten sich mit der jüngeren Gegenwart Vietnams auseinander, dem Krieg und dem kommunistischen Regime. Inzwischen, nachdem der Künstler mehr als die Hälfte seines Lebens in Deutschland verbracht hat, ist sein neuer Heimatkontinent in den Fokus gerückt.

Das Schlüsselwerk unserer Ausstellung, „Close to Heaven“, verwendet das Gleichnis des Turmbaus zu Babel. Es thematisiert Hybris, Filterblasen und Spaltung. Ein weiteres Hauptwerk, „Der Durchgang“ behandelt die Ausschaltung des Verstandes durch ideologische Beeinflussung. „Exercises“ wiederum beschreibt Schwarz-Weiß-Denken und die Idiotie kriegerischer Rituale.

In den vergangenen Jahren zeigte der Künstler Einzelpräsentationen und Ausstellungsbeteiligungen in der Kunsthalle Darmstadt, beim Mannheimer Kunstverein, dem Kunstmuseum Jena, der Luxembourg Art Week, der Art Karlsruhe und der London Art Fair, dem Haus am Lützowplatz in Berlin und anderen Institutionen.



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