2024- kurze Geschichte von allem

2024- kurze Geschichte von allem
23. Dezember 2024

Liebe Freunde, 

ein wirklich reiches Jahr voller Ereignisse und Wendungen liegt hinter uns und es bestehen Gründe, dankbar zu sein.

Jörg Ernert lieferte in unserer Frankfurter Galerie in der Fahrgasse 17 den Auftakt mit seiner Schau wunderbaren „Traghetto“, in der es um Venedig und die Künstler dieser Stadt ging.

Jörg Ernert in Frankfurt


Wenige Tage später präsentierte die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin erste Kunstwerke aus dem Bestand des Museums für West- und Ostkunst in Odessa. Die wichtigsten Werke des Hauses wurden gleich nach Kriegsausbruch in Sicherheit und in der Folge nach Berlin gebracht, ein Prozeß, an dem unsere Galerie ein kleines Stück weit beteiligt war. Die Präsentation im Januar 2024 war indes nur ein kleiner Vorgeschmack. Die große Ausstellung mit allen geretteten Werken wird vom 24. Januar bis zum 22. Juni 2025 zu sehen sein.

 


Museum of Western and Eastern Art, Odessa


2024 feierten wir Caspar David Friedrichs 250. Geburtstag. Viele zeitgenössische Künstler haben sich mit dem großen Vorbild auseinandergesetzt, aber wohl niemand so intensiv wie Hiroyuki Masuyama. Folgerichtig war Masuyama in diesem Jahr außerordentlich gefragt: Er stellte in der Hamburger Kunsthalle, dem Bundesrat, der Alten Nationalgalerie und dem Pommerschen Landesmuseum in Friedrichs Geburtsstadt Greifswald aus. Und natürlich bei uns.

Hiroyuki Masuyama, Bundesrat


Romantik im Kunstlicht | Romanticism in Artificial Light, Erfurt


Mixed Devotions, Frankfurt


Im Sommer gab es noch ein kleines Intermezzo im Raum der benachbarten Galerie Schwind („Across the River and into the Trees“ mit Hjördis Baacke, Thorsten Groetschel, Dana Meyer und Wieland Payer) und damit schien das lange Frankfurter Kapitel der Galeriegeschichte nach 19 Jahren und 153 Ausstellungen beendet. Die Fahrgasse war seit 2005 zu einem funktionierenden Galerienbiotop mit großartigen Kollegen und einem tollen Zusammenhalt gewachsen und ich verließ sie mit Bedauern und Dankbarkeit.


Across the River and into the Trees, Frankfurt

Die neue Situation war für mich persönlich trotzdem vollkommen in Ordnung, denn die Erfurter Galerie, unsere Familie, eine noch offene Baustelle und diverse Kunstmessen boten mehr als genug Beschäftigung. Für die Künstler der Galerie erwies die Lage sich als nicht ganz so begrüßenswert, denn weniger Ausstellungen bedeuten naturgemäß geringeren Umsatz. Und irgendwie... fühlte es sich auch für mich merkwürdig an, auf einem Bein zu stehen.

Reuterweg 71, Frankfurt

Schon am 2. Juli war eine Nachricht von Barbara von Stechow eingetrudelt, das Foto eines Schaufensters mit einer Telefonnummer. Ende des Sommers ging ich der Sache nach. Eine ehemalige Sparkasse im Frankfurter Westend, Ecke Reuterweg und Grüneburgweg, charmant, aber herausfordernd. Supernette Vermieter. Kurzerhand warf ich alle Pläne über den Haufen und sagte zu. Es wurde ein Gewaltritt. Mein Sohn verzichtete auf die gemeinsamen Herbstferien, meine Familie zeigte Verständnis und Constance Rothamel und Grant Morton unterstützten das Projekt mit allen Kräften. Mehrmals stand es Spitz auf Knopf, aber dann klappte alles doch noch.

Am 9. Oktober wurde eröffnet, mit Highlights des Galerie-Programms und einer rauschenden Party. Der Fußboden ist neu, weitere Renovierungsmaßnahmen und eine professionelle Beleuchtung stehen noch aus.

 

Frankfurt Opening


Im November fand die kleine Erfurter „artthuer“ statt, eine Künstlermesse, eigentlich für eine Galerie tabu, aber aus lokaler Verbundenheit und Sympathie für Michaela Hirche vom VbK und ihre tolle Arbeit nahmen wir teil. Es war wieder sehr unterhaltsam und familiär, aber der eigentliche Fokus lag auf der Luxembourg Art Week, die zwei Wochen später startete. Auch das ist inzwischen Geschichte und schon am 19. Februar eröffnet die Art Karlsruhe 2025. Sie sind schon herzlichst eingeladen!


Setup in Luxembourg, with Hiroyuki Masuyama

Art Karlsruhe, 2024

Am 23. Februar schließlich wird gewählt und ich hege die kleine Hoffnung, dass die Probleme dieses Landes vielleicht endlich angepackt werden und wir Ereignisse wie in Magdeburg nie wieder erleben müssen. Falls unsere Berufs-Politiker weiterhin minderleisten, sollten wir möglicherweise vom Wahlsystem zum Losverfahren übergehen (welches sich in der Geschichte der Demokratien schon mehrfach bewährt hat).

Aber das Naheliegende zuerst: Ihnen und Ihren Lieben wünsche ich im Namen aller unserer Künstler und Mitstreiter ein erholsames und besinnliches Weihnachtsfest und alles erdenklich Gute für ein neues friedliches Jahr 2025 – Gesundheit, Glück, Erfolg und Liebe!

Unsere erste Ausstellung im neuen Jahr startet in Frankfurt am Freitag, 17. Januar 2025 um 18 Uhr. Wir zeigen Werke von Hiroyuki Masuyama und laden Sie herzlich ein. Der Künstler wird anwesend sein und wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen.

Herzlichst
Ihr Jörk Rothamel





2025 schon fest eingeplant: die jährliche Osterwanderung mit Grita und Moritz Götze.


Vom 23. Dezember bis zum 5. Januar machen wir Weihnachtsferien und unsere Galerien bleiben geschlossen.


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