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Moritz Götzes neues Projekt - Wie aus der Kirchenruine in Pobles eine Kunsthalle werden soll
In Pobles bei Lützen in Sachsen-Anhalt verfällt seit Jahrzehnten die Kirche, in der Friedrich Nietzsches Großvater als Pfarrer tätig war. Nun hat sich ein Verein um den Künstler Moritz Götze der Kirchenruine angenommen und verfolgt ambitionierte Ziele: aus der Kirche soll eine Kunsthalle entstehen. Die erste Ausstellung ist bereits für Herbst 2022 geplant – in dem noch dachlosen Innenraum von St. Gangolf.
Wer sich von der Autobahn 14 aus dem kleinen Ort Pobles bei Lützen nähert, der kann die Sankt Gangolf Kirche gar nicht verfehlen. Auf einem kleinen Hügel gelegen, ist sie eine eindrucksvolle, aber auch hoch ruinöse Landmarke. In den letzten Jahren der DDR schon wurde das Gotteshaus aufgegeben und verfiel in den folgenden Jahrzehnten mehr und mehr. Jetzt stehen hier nur noch die Mauern und ein Turm dachlos herum, im Inneren wachsen Bäumen.
Aber seit vier Wochen steht genau hier ein Bauschild. Aufgestellt von Lüder Laskowski. Und es wird wohl auch nicht das letzte Schild sein, das der Vorsitzende des Vereins "Kaisersaschern" hier in den Pobleser Himmel ragen lassen will: "Perspektivisch wollen wir hier eine Kunsthalle errichten. Das klingt zwar verrückt, aber das ist genau in dem Spannungsfeld zwischen der realen Geschichte, der realen Gegenwart und dem imaginären Ort Kaisersaschern, glaube ich, sehr spannend und realistisch."
Seinen Namen Kaisersaschern hat sich der Verein von Thomas Mann geborgt, dessen Romanheld Adrian Leverkühn im Dr. Faustus in der fiktiven Kleinstadt Kaisersaschern an der Saale geboren wurde. Und die sieht ganz so wie Naumburg aus, wie Mann in seinem Faustus schreibt: "Kaisersaschern, ein Bahnknotenpunkt, ist mit seinen 27.000 Einwohnern durchaus sich selbst genug und fühlt sich, wie jede deutsche Stadt, als ein Kulturzentrum von geschichtlicher Eigenwürde."
Nun hat dieses imaginäre Kaisersaschern mit Pobles einen neuen kulturellen und geistigen Ortsteil erhalten. Im letzten Sommer u.a. von dem halleschen Maler Moritz Götze mitgegründet, ist der Verein nun Eigentümer der Pobleser Kirche, die aber noch einen weiten Weg zur Kunsthalle zurücklegen muss.
MDR BEITRAG
Jörg Ernert, "Scenografia"



Spiegel II, 2016, Acryl auf Papier, 67 x 110 cm, gerahmt, 4000 Euro

Auftritt, große Fassung, 2018, Acryl auf Leinwand, 170 x 280 cm, 10800 Euro

Haus, große Fassung, 2021, Acryl auf Leinwand, 110 x 150 cm, 5980 Euro

Sturmbewegte See, nach Gude, 1. Fassung, 2015, Acryl auf Papier, 20 x 31 cm, gerahmt, 1300 Euro

Abend am Fischereihafen, nach Hellwag, 2. Fassung, 2018, Acryl auf Papier, 24 x 36 cm, gerahmt, 1500 Euro

Zirkus, nach Meyerheim, 1. Fassung, 2018, Acryl auf Papier, 18 x 23,5 cm, gerahmt, 1200 Euro

Zirkus, nach Meyerheim, 2. Fassung, 2018, Acryl auf Papier, 18 x 23,5 cm, gerahmt, 1200 Euro

Handschuhsinfonie, nach Klinger und Kubin, 2020, Acryl auf Leinwand, 118 x 238 cm, 8188 Euro
Brücke an der Lagune, nach Canaletto, 3. Fassung, 2021, Acryl auf Leinwand, 120 x 130 cm, 5750 Euro
Gewölbegang, nach Guardi, 2. Fassung, 2021, Acryl auf Leinwand, 150 x 110 cm, 5980 Euro
Brücke an der Lagune, nach Canaletto, 7. Fassung, 2021, Monotypie, 59 x 99 cm, gerahmt, 4000 Euro


Art Karlsruhe verlegt auf den Sommer
Annette Schröter "Vor Schrebers Garten"

November im Kleingarten, 2021/ Papierschnitt ungerahmt, 250 x 180 cm, 15.000 Euro

Holzweg, Werkgruppe WELTBILDER, 2018, Papierschnitt gerahmt, 92 x 72 cm 4.400 Euro

Baum, exaltiert, Werkgruppe WELTBILDER, 2018, Papierschnitt gerahmt, 92 x 72 cm, 4.400 Euro
Sturz aus großer Höhe, Werkgruppe WELTBILDER, 2020, Papierschnitt gerahmt, 92 x 72 cm, 4.400 Euro

Februar vor dem Haus, 2021, Papierschnitt gerahmt unter opakem Acrylglas, 78 x 50 cm, 2.400 Euro

Sommer im Kleingarten, 2021, Papierschnitt gerahmt, 200 x 82 cm, 12.000 Euro

Winter im Kleingarten, 2021, Papierschnitt gerahmt, 200 x 82 cm, 12.000 Euro

GARTENTOR 2, 3, 5, 6, 8, 9, 11, 13, 14, 2020/21, alle gerahmt, jeweils 40 x 29 cm, je 800 Euro

GARTENTOR 15, 17, 19, 21, 23, 25, 26, 27, 29, 2020/21, alle gerahmt, jeweils 40 x 29 cm, je 800 Euro

GARTENTOR 30, 31, 32, 33, 34, 37, 39, 42, 2020/21, alle gerahmt, jeweils 40 x 29 cm, je 800 Euro
Gute Nachrichten für Ellen Akimoto

Luxembourg Art Week | Kunsthalle Darmstadt
Mit Werken von Nguyen Xuan Huy nehmen wir an der Luxembourg Art Week teil. Zeitgleich präsentiert die Kunsthalle Darmstadt Nguyens Gemälde "La Journée Horizontale". Anläßlich der beiden Events erscheint eine kleine Publikation, deren pdf Sie hier herunterladen können.
Die Präsentation in der Kunsthalle Darmstadt läuft noch bis zum 30. Januar 2022.
Die Luxembourg Art Week findet vom 12. bis 14. November statt.
Interessierten Sammlern der Galerie bieten wir eine begrenzte Anzahl von Karten
- zum Preview am 11. November von 19 bis 22 Uhr,
- zur Vernissage am 12. November von 18 bis 21 Uhr.
Bitte schreiben Sie uns unter galerie@rothamel.de ein kurze Nachricht.
Michiko Nakatani beim Festival in Okunoto
Michiko Nakatani nimmt mit der Arbeit Sukuu, Sukuu, Sukuu
("Sukuu" hat drei verschidene bedeutung auf japanisch."Schöpfen" "Retten" und "Nisten") am diesjährigen Festival in Okunoto teil. Das Werk umfasst 20 kleinen Objekte im zweiten Stock eines Taxiunternehmens in Suzu, Japan.
Die Hände der Wasserschöpfer sind nach der Originalmethode des Künstlerin modelliert. Die Vorbilder für die Hände waren die Menschen, die im Iida-Viertel der Stadt rund um den Ausstellungsort leben, sie sind alle aus verschiedene Generation und haben verschiedene Tätigkeiten, von Kinder bis 90 Jährigen, von Tagesmutter bis zum Fischer.
Jeder hat eine andere Form der Hände und wie man die Finger stapelt.
Michiko Nakatani hinterfragt die Bedeutung von verschiedene "sukuu (schöpfen)" Handlungen, die jeder unbewusst jeden Tag wiederholt, in umgekehrten Formen.
Die sich überlappenden Hände ähneln dem Beten, und auch das Fehlen des Blicks vom Handrücken ist eine Verweigerung der Erlösung.
Das Festivalf findet bis zum 24. Oktober. 2021 statt.
https://oku-noto.jp/en/outline-en.html



Nguyen Xuan Huy in der Kunsthalle Darmstadt
Nguyen Xuan Huy präsentiert in der Kunsthalle Darmstadt seine epochale Komposition "Une journée horizontale“.
Es handelt sich um eine Werkpräsentation - es wird nur dieses eine Gemälde zu sehen sein. Welches es in sich hat - inhaltlich und technisch.
Nguyen Xuan Huy
Une journée horizontale
Werkpräsentation
04.09.2021 - 30.01.2022

Der Komposition liegt unübersehbar Théodore Géricaults Floß der Medusa (1819) im Louvre in Paris zugrunde. Nguyens Bühnenraum ist allerdings im Verhältnis etwas breiter. Anstelle einer eingestürzten Pyramide erkennt man deren zwei. Sie ordnen das gedrängte Tableau von 28 Figuren, jungen Frauen und Männern, die im Einzelnen zu beschreiben hier zu weit führen würde. Nur so viel: Jede scheint eine Welt für sich darzustellen. Jede wirkt halb ferngesteuert in eine Pose gezwungen, halb narzissenhaft hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt. Alle sehen sie europäisch aus, was letzteres aber den Modellen geschuldet sein mag, mit denen der Künstler zu arbeiten gewohnt ist.
Zugleich spielt die pyramidale Form auch mit den tief im kulturellen Gedächtnis verankerten Ansichten der Gräber von Gizeh. Eine von Efeu umrankte Sphinx vor dem rechten Bildrand triggert diese Assoziation regelrecht an. Doch weder Wasser noch Sand, sondern ein rot-weißes Etwas herrscht vor. Glut? Sieht der Himmel bloß wie Feuer aus oder steigt echtes Feuer in ihm auf? Vegetation, Felsen, ein kunstvoller Steg, ein noch in Bau befindliches Holzhaus, das sich auch als Boot oder improvisierte Umkleidekabine lesen ließe, all dies lässt jeden Hinweis auf den Schauplatz des Geschehens vermissen.
Anders als bei Géricault geht es nicht um Leben oder Tod. Die Wippende auf der Schaukel erinnert indes an das Pendel einer Uhr. Die Fliege bei der Sphinx unterstreicht als bekanntes Vanitas-Symbol die Allegorie der Zeit, mit der man es hier sicherlich auch zu tun hat. Im Vergleich zu den Figuren und anderen Tieren, einer Löwin und zwei Rosalöfflern, ist sie überdimensioniert. Eine durch Eingriff in die Natur erzeugte neue Art? Oder fordert die Fliege das große Format, als wenn der Maler sie auf einem verkleinerten Entwurf zu seinem Bild sitzend gesehen und mit diesem als Hintergrund vergrößert dargestellt hätte?
Den verwirrenden Maßstäben, der Ortlosigkeit, dem unklaren Zeitbezug steht ein Gefühl des Ungefährdetseins gegenüber, das diese besondere Reisegesellschaft vermittelt. Schließlich fließen hier verschiedene Bilder in einer Vision zusammen, die Himmel und Hölle begradigt.
León Krempel
MDR Kultur, Nächste Generation, Dana Meyer
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